Auszug aus der Gedenkenschrift zur Einweihung der neuen Zwinglikirche am 8. März 1959.
Im August 1957 wurde mit den Aushubarbeiten begonnen, am 26.Oktober 1957 fand in einer öffentlichen Feier die Grundsteinlegung statt. Nach einem grossen Unterbruch in den Bauarbeiten – verursacht durch Verzögerungen in den Berechnungen für die Stahlkonstruktion des Kirchendaches – konnte Mitte August 1958 das Aufrichtfest gefeiert werden. Am 8. März 1959 wurde der Neubau eingeweiht.
Über die von Architekt Dieter Feth erbaute Kirche steht in der Gedenkschrift zur Einweihung geschrieben: die neue Zwinglikirche in Schaffhausen ist, um eine terminus technicus zu gebrauchen, «eine konsequente Lösung», die jedem Architekten gefällt. Vielleicht sticht sie aber dem Laien weniger ins Auge. Denn es ist nichts Gefälliges, Nettes, Gemütliches an ihr; der Architekt hat auf alle Verniedlichungen, alle gewollte Stimmungsmacherei verzichtet und sich mit dem Wesentlichen begnügt, versucht aus diesem Wesentlichen heraus eine wirklich protestantische Kirche zu bauen... Selbstverständlich ist die Zwinglikirche in Schaffhausen nicht die erste protestantische Zentralkirche.
Noch heute besticht die Zwinglikirche durch ihre schlichten und klaren Formelemente von aussen wie auch im Kirchenraum: erdfarbiger Boden, massive murale Wandscheiben und das Zeltdach. Grundsätzlich genügen die Raumdispositionen des Kirchenbaus nach wie vor. Einige Bereiche sind jedoch aufgrund veränderter Bedürfnisse oder aus Altersgründen mangelhaft.
Gemäss dem vorliegenden Projekt soll trotz den notwendigen Massnahmen der einmalige Charakter im Sinn einer protestantische Zentralkirche mit ihrer Konsequenz und ihre Einfachheit erhalten oder noch gesteigert werden.
Der Kirchenraum wird von den fest montierten Sitzbänken befreit. Der Boden wird mit einer Wärmedämmung versehen, dies nur in einem Bereich, der als kleineres Quadrat in der bestehenden quadratischen Fläche integriert wird. Dieser neue Bereich definiert sowohl die Fläche der Bestuhlung wie auch jene der durchlässigen Zonen zum Gartenraum und zum Saal. Die neue Quadratecke ist mit einem Mauerwinkel räumlich definiert. Die beiden Wandscheiben werden mit einer Wandflächen – Heizung versehen und behalten so ihren muralen Charakter. Das Dach wird zur Wärmedämmung mit Elementen versehen, die eine möglichst geringe Veränderung der schlichten Erscheinung zur Folge haben. Der Übergang zwischen Dach und Wand wird dabei besonders sorgfältig geplant, damit dem ursprünglichen Bemühen von Architekt Feth Rechnung getragen wird, eine einzige, exakte Linie des Dachansatzes zu gestalten. Neuere technische Einrichtungen wie Projektionswand und Lautsprecher können in diese Planung mit einbezogen werden.
Der Windfang wird vergrössert bis zur Flucht der bestehenden Schiebewand. Anstelle der beiden relativ kleinen und düsteren Räume (Windfang und Korridor) entsteht ein grösserer Raum der nicht nur als Windfang, sondern auch als Bereich für kurze «Gespräche zwischen Tür und Angel» dienen kann, aber auch gute Möglichkeiten für das Anbringen von Gemeinde – Informationen bietet.
Der Taufstein wird mit einer Belagsgestaltung in Beziehung zum Kirchenraum gebracht.
Die heutige Fassadenbau – Technik erlaubt es, die gesamte Fläche zwischen den markanten Mauerscheiben als ein Element auszubilden, dabei werden die Brüstungsbereiche in die Fassadenkonstruktion integriert. Eine lückenlose Wetterhaut ohne problematische Anschlüsse ist so möglich. Auch mit diesem neuen Element dürfte der ursprünglichen Gestaltungsidee von Architekt Feth im Sinn von konsequent einfachen Flächen entsprochen werden.
In der Ostecke wird die Heizzentrale eingebaut. Die angrenzenden Nutzräume werden durch einen neuen Korridor erschlossen. So sind – im Gegensatz zur heutigen Situation – grundsätzlich unterschiedliche Nutzungen möglich.
2011 – 600 Jahre nach dem Bau des Ratssaals an diesem Ort – wurde die Rathauslaube umfassend saniert. Es galt, die vorhanden Qualitäten durch richtige planerische und handwerkliche Massnahmen optimal in Szene zu setzen. So wurden die historische Fassade, das Foyer, das Vorzimmer, sowie die Rathauslaube saniert. Ergänzt wurde dies mit präzisen Einrichtungs-Massnahmen in den Innenräumen.
Anlässlich der offensichtlich notwendigen Massnahmen sollten unter Würdigung der wertvollen historischen Bausubstanz Lösungsmöglichkeiten für die verschiedenen Raume und Elemente realisiert werden. Konkret waren dies: Fassadensanierung, Verputz-Rekonstruktion, Fenster, Vorhänge, Integration IT sowie Möblierung. So bildeten einerseits Sondierungen und andererseits Bemusterungen historischer Handwerkstechniken wesentliche Projekt-Entwicklungs-Tools. Als primäre Ziel musste gelten: – neben der Medientechnik-Aufrüstung – die Würde und die Grandezza von Rathauslaube und Nebenräumen zu wahren oder noch zu steigern!
Ansätze aus der Bestand-Analyse:
Daraus folgend die Projekt-Ansätze:
Podest und multifunktionale Elemente:
September 2011
Projektleitung
Ausführungsplanung
Möbel-Design
Gestalterische Leitung
Bauleitung
Baukostenkontrolle
Anfang 2002 erhielten wir den Auftrag, für den Firmensitz der Maagtechnic AG eine Gebäudeanalyse zu erstellen.
Folgende Aspekte wurden untersucht:
Der Schwerpunkt der Analyse-Arbeiten und des daraus folgenden Berichtes lag in der Beurteilung der vorhandenen Raumstimmungen und der daraus folgenden Ergonomie des gesamten Gebäudes als Ort, wo sich Menschen zur Leistung von Arbeit aufhalten. Gebäudehülle: Die Gebäudehülle wurde in der Analyse nur bezüglich Fassade bearbeitet. Die Bodenkonstruktion gab zu keiner Untersuchung Anlass. Die Dachkonstruktion wurde durch eine Spezialfirma untersucht, sie wurde deshalb im Rahmen der Analyse nicht bearbeitet. Haustechnik: Unsere Feststellungen zum Thema Haustechnik waren grösstenteils bekannt, da Mitarbeitern der Maagtechnic AG die Mängeln täglich spüren. Beleuchtung: Subjektive Licht-Messungen zur Erfassung von Raumstimmungen. Aufgenommen wurden die an den Arbeitsplätzen angetroffenen Bedingungen. Farben, Nutzung, Stimmung (Eindruck): Aufgabe war es, Massnahmen zu prüfen, um ein aktuelles – der Maagtechnic-Vision entsprechendes – Erscheinungsbild zu erreichen.
Grundlagen für Massnahmen-Katalog
Als Fazit der Analysearbeiten für ein Facelifting stellten wir fest, dass etliche Bauteile Defizite in der Erscheinung aufweisen. Der Repräsentationscharakter der Firma als «richtiger Partner für Technische Problemlösungen» und als «attraktiver Arbeitsplatz für motivierte Mitarbeiter» stimmte durch ästhetische und technische Mängel am Gebäude nicht mit der Zielsetzung überein.
Der Bürobau der Maagtechnic AG ist in seiner Grundstruktur auf einer sehr strengen statischen Ordnung aufgebaut. Diesem Vorzug darf und soll durch gezielte Massnahmen besser Geltung verschafft werden. Einige gestalterische Probleme sind vorhanden, weil beim Bau der zweiten und dritten Etappe sowohl gestalterische wie technische Lösungen zu wenig in Frage gestellt worden sind.
Vision Maagtechnic
Durch das Erarbeiten der Konzepte sollte auf die Frage «Womit repräsentiert das Gebäude die 1. Wahl?» die Anwort gefunden und danach gehandelt werden.
Wir haben empfohlen, die Massnahmen in Konzepte für folgende Bereiche zu gliedern:
Massnahmen-Katalog
2. Sanierungetappe
(Vorbereitung)
Baudaten
Zeitraum Oktober 2002 bis Januar 2003
Baukosten 1.2 Mio.
Zeitraum September bis November 2003
Baukosten 0.85 Mio.
2. Sanierungsetappe
Zeitraum November 2003 bis Mai 2004
Baukosten 4.5 Mio.
Zeitraum Juli 2004 bis Februar 2005
Unsere Leistungen
Koordination Ingenieure
Bauprojekte
Oberbauleitung
Private Kontrolle AWEL
Maagtechnic AG, Hr, J.H. Günthardt, lic. oec. HSG, 8600 Dübendorf
044 824 94 01
1944 wurde die alte Lederwarenfabrik durch Flieger-Bomben des 2. Weltkrieges zerstört. Bereits 1945 wurde damit begonnen ein neues Gebäude gemäss Plänen der Architekten Zeindler & Hulftegger zu erstellen. Offensichtlich waren die Architekten Anhänger des neuen Bauens, insbesondere der Bauhaus Architektur. So sind noch heute die horizontalen Brüstungs- und Fensterbänder prägend für die Architektur der «neuen Lederwarenfabrik».
Die Massnahmen früherer Sanierungen hatten eine Verwässerung dieser beiden Elemente zur Folge. Mit der Sanierung 2012 haben wir die Qualitäten dieser beiden prägnanten, je 70 Meter langen, Elemente den ihnen zustehenden Wert zugestanden: Brüstungen erhielten ein Rot, das von Le Corbusiers Brique-Clair-Rot inspiriert ist; die Schattenfarbe der Fenster orientiert sich am Bauhaus-Prinzip der dunklen Rahmen, die zusammen mit Glas und Sonnenschutz das Fensterband als Gesamtform lesbar machen. Unterstütz wird diese Bänderwirkung durch die runden Gebäude-«Ecken», indem sowohl Brüstungen wie auch Fensterbänder optisch durchlaufend gestaltet sind. Insgesamt ist mit den erwähnten Massnahmen ein würdiger West-Stadteingang für Schaffhausen entstanden.
Ausgangslage
Das Gebäude Mühlenstrasse 40 der Lederwarenfabrik war bis in 90-er Jahre des 20. Jh. Auch innen geprägt durch seine Ursprünglichkeit: grosszügige – ehemals der Lederverarbeitung dienende – Räume hinter den grossen Fensterflächen boten für unterschiedliche Nutzungen sehr gute Bedingungen. Mit dem Verschwinden von diversen Produktionsbetrieben, die auch eingemietet waren in den Räumen der Lederwarenfabrik, änderte sich die Mieter-Klientel: kleinere Mieteinheiten waren gefragt. Damit verbunden hielten Nutzungen mit sitzenden Tätigkeiten Einzug. Die Komfortansprüche stiegen. Vor allem die Qualität der Fenster aus 1945 vermochten nicht mehr Behaglichkeit zu gewährleisten.
Projekt/Ausführung
Ein fälliger Ersatz der ursprünglich Wärmeerzeugung mit Wärmepumpen und Warmluftheizung war Anlass, die Gebäudehülle zu untersuchen. Daher gab die Eigentümerin 2009 eine Zustands-Analyse mittels GEAK in Auftrag. GEAK-Aussage: die Fenster sind mit gegen 40% Wärmeverlust primär verantwortlich waren für die fehlende Behaglichkeit (Aussenwände: 25%, Innenwände: 20%, Erdgeschoss-Boden: 7%). Aufgrund relativ hoher Sanierungskosten entschied sich die Bauherrschaft für eine Fassadensanierung mit Ersatz aller Fenster, jedoch ohne zusätzliche Aussendämmung, weil neue Fenster den Wärmeverlust um 52%, gedämmte Aussenwände diesen nur um 23% reduzieren konnten. Aus gleichzeitigen Architektur-Fassadenstudien sowie bautechnische Abklärungen unter Beizug von Fachleuten für Fenster- und Sonnenschutz resultierte die Erkenntniss, dass die Absicht, Bauhaus-Architektur wieder-zu-bauen und die Produkte-Tauglichkeit für die dafür notwendigen Fenster-/Markisen-Grössen gewährleistet ist und in Übereinstimmung gebracht werden konnten. Die vertikale Fensterteilung wurde exakt übernommen, die horizontale Teilung wurde weggelassen in der Annahme, dass grössere Scheiben ursprünglich Absicht gewesen, Material-technisch aber nicht ausführbar waren. Die gewählten elektrisch betriebenen Ausstellarm-Markisen sind Stil-typisch und wurden zur Ausformulierung der Fensterbäder Farb-verwandt zu den Fenstern gewählt.
Mühlenstrasse 40, 8200 Schaffhausen
Aufgabenstellung: Die Idee des Neubaus entspricht dem ausdrücklichen Wunsch der Bauherrschaft, nach
einem Gebäude mit ausreichendem Platzangebot für alle der zehn kleinen und grossen Familienmitglieder. Im Laufe der Planungs- und Bauzeit wurden alle Familienmitglieder in den Planungsprozess mit einbezogen. Dadurch entstand ein Neubau mit speziellem, auf die Bauherrschaft exakt zugeschnittenem Charakter.
Gestaltung und Organisation
Die Forderung nach einem grossen Raum- und Flächen-Angebot und der Umstand der Lage in einem Einfamilienhaus-Quartier führte zu einer Lösung mit zwei unterschiedlichen Baukörpern: Ein kleinerer kräftig in Erscheinung tretender Kubus als Eltern-/Arbeitsteil. Ein grösserer, zeltartig, leicht in Erscheinung tretender Teil, mit gemeinschaftlichen Räumen und Kinderzimmern. Der leichtere Teil öffnet sich dem Lauf der Sonne entgegen. Im Wohnbereich ist das Thema Fenster durch Licht-, Aussichts- und Panoramaöffnungen abgehandelt. Dadurch werden vom Morgen über Mittag bis in den Abend unterschiedliche Stimmungen erzeugt.
Die Grosszügigkeit der Hauswirtschaftsräume, der Küche und des gesamten Wohnbereichs drücken den ausgeprägten Familien- und Gemeinschaftssinn der Bauherrschaft aus. Der grosszügige Wintergarten verbindet die Innenräume mit der Gartenanlage. Die Kinderzimmer und Schlafräume befinden sich primär im Obergeschoss. Die bestechende Aussicht verleiht den Zimmern eine hohe Wohnqualität.
Energie/Gebäudetechnik
Das Gebäude ist bezüglich Energie, gemessen am Erstellungszeitraum, fortschrittlich gebaut indem die Gebäudehülle die Mindestanforderungen der Wärmedämmvorschriften klar unterschreitet und die Heizenergie mittels einer Sole-Wasser Wärmepumpe dem Erdreich entzogen wird. Die Aussenwände bestehen einerseits aus einem Poren-Backstein mit äusserem Wärmedämmputz, andererseits aus einer Ständerkonstruktion mit einer Aussenschalung aus Profilleisten. Die Dächer sind mit Zellulosefasern gedämmt. Zum Energiekonzept gehören auch der Wintergarten zur passiven Nutzung der Sonnenenergie und der Kachelofen im Zentrum des Hauses.
Schiess Fotografie, 9043 Trogen
Busenhart&Partner AG, 8203 Schaffhausen
Im Jahr 1964 wurde der «Neubau Gewerbeschule» bezogen. Er entstand als Folge eines Planungswettbewerbs im Jahr 1958. Obwohl von diesem Gewerbeschul-Bau (heute BBZ) keine üppigen Schriften vorhanden sind, ist offensichtlich, dass es sich um ein ausserordentlich sorgfältig geplantes Gebäude handelt. Es ist zudem ein Zeuge der kubistischen Architektur. Mit dem Ziel – unter Würdigung der bestehenden Architektur – die Küche und die Mensa den heutigen Bedürfnissen angemessen anzupassen, wurde 2009 ein Gesamtkonzept für diese Bereich ausgearbeitet. Die Realisierung erfolgte 2010 und 2012.
Im Vergleich zum Haupt-Trakt, der kubisch eindeutig als Quader geschnitten ist, sind die Trakte Ost und West durch horizontale Bänder und teils lange Gebäudekanten gezeichnet, gleichzeitig aber auch durch diverse kubische Körper und Kerbungen, wie sie die Nutzungs-Vorgaben wohl ergeben haben. Mit diesem Thema wurden auch die neuen Bauteile auf dem Zugangs- und Pausenplatz gestaltet. Küche und Mensa: Offenbar haben sich die Anforderungen an die Cafeteria seit dem Bau der Gewerbeschule stark verändert. Im ursprünglichen Plan war «Kiosk» eingeschrieben und Architekt Rolf Bächtold konnte sich auf Nachfrage nicht erinnern, dass der Stellenwert des sogenannten Erfrischungsraums gross war. Somit war die Notwendigkeit der Küchensanierung, -erweiterung sowie der Mensa-Erweiterung offensichtlich.
Aus Gründen tragbarer Immissionen für den Schulbetrieb musste die Realisierung in Etappen vorgesehen werden. Die Küche wurde flächenmässig verdoppelt, damit konnte die Bedientheke auf ein gutes Mass vergrössert werden, dieses entspricht nun der Zahl der Mensa-Gäste. Die Küchen-Einrichtung wurde mit Geräten ausgerüstet, die das Aufbereiten von Mahlzeiten rationell ermöglichen. Zudem wurde der komplementär-farbig herausgehobene Küchenkörper vollständig ins Gebäudeinnere konzipiert, indem eine neue, energetisch aktuelle Verglasung den Umbereich der Küche vom Aussenklima trennt. Diese Massnahmen wurden 2010 innerhalb des erkennbaren, bestehenden Baukörpers als erste Etappe realisiert. Für die Sanierung und Kapazitäts-Erhöhung der Mensa wurde nach eingehenden Abwägungen und Prüfungen aus wirtschaftlichen Gründen der Entscheid für einen Anbau gefällt. Mit diesem konnten fällige Sanierungen von Verglasungen und eines Flachdachs erledigt werden. Die als zweite Etappe 2012 erweiterte Mensa ist nun zweigeschossig mit einem Luftraum gestaltet: «Während Pausen braucht man Luft, um sich zu erholen!» Das Erdgeschoss ist nach wie vor als Mensa, das obere Geschoss als Cafeteria konzipiert und möbliert. Architektonisch wurde mit dem Anbau das Thema der horizontalen Betonbänder und der Betonscheiben ergänzt: die Aussentreppe wurde abgebrochen und durch eine bequeme Luftraum-Treppe ersetzt, ein Teil der Betonbrüstung ist nun in den Mensa-Cafeteria-Luftraum integriert. Neu wurden zwei Wandscheiben – innen als Sichtbeton belassen – gebaut. Diese definieren zusammen mit den neuen Glasflächen gegen den Pausen- und Zugangshof den Mensa-Bereich und bieten innen einen Sicht-geschützten Bereich. Die rasterartigen Stützen vor der Glasfassade erfüllen sowohl den Zweck der Trennung und Sicht-Lenkung wie auch den Bezug herzustellen zu den Raster-belegten Flächen der Fassade des bestehenden Hauptbaus.
372dpi.ch, Jürg Fausch, 8200 Schaffhausen
Weitergebaut an Dieter Feth‘s Architektur der Moderne: am Vorgefundenen angeknüpft
Am 11. Oktober 1958 öffnete das Schulhaus Zündelgut seine Türen feierlich. Zwei Jahre zuvor konnte sich das Projekt des Architekten Dieter Feth in einem Wettbewerb durchsetzen. Feth's Vision war es, ein modernes Schulhaus zu bauen, mit dem «für unsere Kinder eine lichte und gesunde Atmosphäre» geschaffen werden sollte. Über eine Periode von 12 Jahren (1999 bis 2010) haben wir den Bestand erfasst, Dieter Feth in seinem konsequenten, sorgfältigen Schaffen kennengelernt und interpretiert. Windfang-Konstruktionen, Toiletten und, sämtliche Fenster wurden bearbeitet, ergänzend dazu die neuen Anforderungen des Brandschutzes integrativ erfüllt.
Die Windfang-Konstruktionen, die Toiletten sowie die Fenster mit Sonnenschutz-Elementen waren am Ende Ihrer Lebensdauer angelangt. Die Behaglichkeit war nicht mehr gewährleistet. Auch waren die Schüler nur noch schwer zum Sorge tragen zu bewegen in grösstenteils sehr abgenutzten Räumen. Hinzu kamen die Unterrichtsformen, die sich im Lauf der 50 Jahre pädagogisch bedingt veränderten Insbesondere war die Forderung nach flexibleren Räumen offensichtlich. Die zentrale Eingangs-Halle hatte sich als Event-Ort über die Jahre etabliert, musste aber mit teils provisorischen Dekorations-Massnahmen dieser sozial wichtigen Nutzung dienen.
Aus Gründen tragbarer Unterhalts-Investitionen für das Budget der Stadt Schaffhausen musste die Realisierung der diversen Sanierungs-Themen in Etappen vorgesehen werden. Windfang-Konstruktionen: mussten vollständig ersetzt werden. Formal wurden die ursprünglichen Absichten übernommen. Konstruktiv wurden eine äussere Windfang- und eine innere thermisch wirksame Schicht unterschieden.
Toiletten: diese waren abgenutzt; die Hygiene war nicht mehr gewährleistet. Mit einfachem Installationsaufwand und einer pragmatischen Innenraumgestaltung sind Zweckräume entstanden. Zudem wurde die zu grosse Zahl dieser Räume reduziert und in dringend notwendigen neue Nutzungen übergeführt.
Fenster: Hier stand beim Layout die Erkenntnis der Rahmen als energetisch schwache und des Glases als leistungsfähiges Element Pate. Zudem werden die Funktionen «Lüften» und «Hinaus Sehen» unterschieden. Verbunden mit heute notwendigen zusätzlichen Installationen und Arbeitsflächen in diesem Bereich ist die Fassade Süd total saniert und vermag einen wesentlichen Beitrag an die Multi-Funktionalität in den Schulzimmern zu leisten. Brandschutz: sämtliche Zimmertüren mussten erneuert werden; hier konnte das Beibehalten des ürsprünglichen Designs erreicht werden. Die Korridore mussten vom zentralen Treppenhaus als Brandabschnitt getrennt werden: Schiebewände wurden in die vorhandene Korridor-Architektur vollständig integriert. In diesem Bereich mussten brennbare Deckenfelder eliminiert werden. Mit unbrennbaren Deckenteilen in Eiche-Look konnten gleichzeitig die Akustik und auch die Beleuchtungs-Probleme gelöst werden. Die Korridore erhielten an den Wände funktionell bedingt eine Gestaltungs-Linie.
Eingangs-Halle: Hier mussten brennbar gebaute Wände und die Decke neu gestaltet werden. Die Decke wurde mit einer akustisch hochwertigen Akustik-Putzträger-Platte, mit integrierter Beleuchtungs-Linie, ausgebildet. Die heute in Ferrari-Rot – die Dynamik der Schulleitung und der Lehrerschaft repräsentierende – Wand kann auch die Forderung als Präsentationswand erfüllen. Der Nebentrakt wurde in analoger Art interpretiert und aktualisiert.
Elektro-Ingenieur
Busenhart & Partner AG, 8203 Schaffhausen
Projektbeschrieb Die Firma Maagtechnic AG beliefert Kunden und Regionalcenter vom Mutterhaus in Dübendorf mit Handelsware und kundenspezifischen Produkten. Um langfristig den Unternehmenserfolg zu sichern und zu steigern, ist eine zukunftsbezogene Ausrichtung der Logistik hinsichtlich Ausbaufähigkeit der Geschäftsfelder unter Nutzung der bestehenden Infrastruktur am Standort Dübendorf (bestehende Gebäude und Landreserven) notwendig. Aus diesen Gründen beabsichtigte Maagtechnic AG die Überführung der ca. 30-jährigen Logistikstruktur unter Nutzung der Landreserven in den Erweiterungsbau Logistik, welcher einerseits die Auflösung und Integration aller Aussenlager ermöglicht und andererseits einen optimierten Materialfluss gewährleistet. Die Erhöhung der Flexibilität, die Verbesserung der Arbeits- und Betriebssicherheit, die Reduktion der Betriebskosten und eine optimierte Lagerhaltung waren weitere wichtige Aspekte. Der Logistikneubau besteht aus der Wareneingangszone mit Qualitätsprüfung, aus dem Hochregallager (Palettenware) mit integriertem automatischen Kleinteilelager, der Kommissionier- und Konsolidierungszone (Auftragszusammenführung) und dem Warenausgang.
Moderne Andok-Rampen ermöglichen am Wareneingang eine schnelle und ergonomische Sendungsübernahme verbunden mit einer schnellen Einlagerung und sichern damit eine rasche Verfügbarkeit der benötigten Handelsware. Entsprechende Logistikkonzepte z.B. in Form von konzentrierten Transporten liefern einen ökonomischen und ökologischen Beitrag. Die Palettenware wird mit Hochregalstaplern (Mann zu Ware) kommissioniert. Die Kleinteile werden automatisch der Kommissionierzone (Ware zu Mann) zugeführt. Innerhalb der Auftragskonsolidierung werden die verschiedenen Rüstpositionen den Kundenaufträgen zugeordnet. Am Warenausgang erfolgt die transportgerechte Verpackung der Paket- und Stückgutsendungen, die Adressierung und die Sendungs-Bereitstellung für den Versand.
Architektonische Zielsetzungen
Im engen Korsett eines bestehenden privaten Gestaltungsplanes aus dem Jahr 1987 und dem im Entstehen begriffenen Quartierplan Hochbord sollte ein neuer Baukörper als Anbau gestaltet werden. Im privaten Gestaltungsplan sind die Gebäudekuben streng vorgegeben. Zur Gewährleistung der heute aktuellen Forderungen an die Logistik mussten sämtliche Grenzen des Gestaltungsplanes ausgelotet und beansprucht werden. Das vorangehende Facelifting des Bürogebäudes von Maagtechnic AG sollte das Mass der architektonischen Qualität – auch für den Logistk-Neubau – sein.
Lösungsansatz
Der sanierte Büro-Baukörper tritt dunkel, elegant und technisch auf; er verkörpert den Kopf der Gesamtanlage. Zwischen diesem Kopf und dem Neubau steht das bestehende Lagergebäude. Der Neubau vergrössert das bestehende Volumen um nahezu 100 Prozent. Er soll mit seinen grossen Flächen in einem gemässigt dunklen Grau den direkten angemessenen Bezug zum Bürogebäude bilden. Dazwischen werden die Fassaden des bestehenden Lagergebäudes in hellem Weissaluminium – wie die bestehenden Fensterrahmen – zurückhaltend einheitlich gestaltet.
So entstehet eine Klammer aus dem eleganten Bürogebäude einerseits und dem grossmasstäblichen Logistik-Neubau andererseits, dazwischen sitzt zurückhaltend der etwas zufällig wirkende Körper des bestehenden Lagergebäudes. Ziel ist, eine gute, dem Quartier entsprechende Gesamtwirkung zu erreichen.
Vorsteher Steuerungsausschuss
Maagtechnic AG
Hr, J.H.Günthardt, Lic. oec. HSG
Kostenschätzung
Hr, J. H.Günthardt, lic. oec. HSG, 8600 Dübendorf
Aufgabenstellung/Ausführung
Produktions- und Büroräume mussten während der gesamten Bauzeit in Betrieb bleiben.
Massnahmen Das Gebäude, 1954/55 erstellt, musste den veränderten Anforderungen der Betriebsabläufe angepasst werden. Ergänzend dazu war eine umfassende Sanierung der Fassaden notwendig. Vor allem die Südfassade war durch Temperaturschwankungen sowie durch Vibrationen und die Schadstoffe des Verkehrs in einem relativ schlechten Zustand. Die Fassadenstützen mussten einer umfassenden Betonsanierung unterzogen werden. Fensterersatz und Auswechseln aller Rafflamellenstoren durch Austellmarkisen. Das neue Sonnenschutz-System gewährleistet für die modernen Arbeitsplätze optimale Lichtverhältnisse. Zudem wurden durch die Farbgestaltung mit den Markisen die Firmenfarben blau und gelb als überdimensionale Grafik in die Fassade integriert. An der Westfassade erhielt das Gebäude durch eine Megagrafik mit der Hausnummer ein neues Gesicht, welches im düsteren, verkehrsreichen Quartier sowohl positive Reize für das Auge bietet wie auch das Problem der Auffindbarkeit löst. Neue Brüstungsverkleidungen an der Südfassade stellen mit ihrer tiefgrünen Farbe den Bezug zum Ort – zum ebenso tiefgrünen Rhein – her. Das Gebäude erscheint hell und freundlich: genauso wie die Auftraggeberin ihr Geschäftsprofil definiert. Im Gebäudeinnern wurden die Räume und die Verkehrszonen behindertengerecht gestaltet.
Zielsetzungen Gebäudesanierungen
Die Gebäudesanierungen der Altra-Gebäude haben folgende Zielsetzungen:
052 632 17 01
052 632 17 71
Konzeptänderung in Bauhaus-Stil Zeuge
1935 wurde in Schaffhausen der im Bauhaus-Stil erbaute neue Kinderspital eingeweiht. 1995 erwirbt die Stiftung Wohnheim Ungarbühl das ehemalige Kinderspital-Gebäude und baut es 1997 um, damit es den Bedürfnissen für Wohngruppen-Nutzungen entspricht. Entwicklungen im Gebiet der Behinderten-Betreuung mit dem sogenannten Normalisierungs-Prinzips erforderten wesentliche Anpassungen der Gebäude-Organisation: Anstelle einer in Wohngruppen dezentral liegenden Treppe wurde eine neue zentrale Treppenanlage im Zugangsbereich geplant; diese befindet sich unmittelbar beim Haupteingang von Gebäude Ungarbühlstrasse 12. Mit dieser einzigen Massnahme konnte der unhaltbare betriebliche Mangel für sämtliche vier Wohngruppen in diesem Gebäude beseitigt werden.
Zudem waren einerseits zu viele kleine, andererseits zu wenig, einseitig angeordnete grosse Nasszellen vorhanden. Mit einer vergleichsweise einfachen Umlegung von Funktionen konnte diesem Mangel begegnet werden.
Thema «Wohngruppen-Zugänge»: Jede der 4 Wohngruppen in diesem Teil der Anlage sollte einen individullen Wohnungszugang erhalten. Für gehbehinderte Bewohner sollte neu ein zentraler Personenaufzug zur Verfügung stehen.
Thema «Badezimmer»: In der bestehenden Dispositionen hatten nur zwei von vier Wohngruppen Badezimmer integriert. Wohngruppen-Bewohner aus Wohnungen ohne Bäder mussten zum Baden in Wohneinheiten mit Bädern «zu Besuch» gehen. Dieser unglickliche Umstand war zu eliminieren.
Massnahmen
Thema «Wohngruppen-Zugänge»: Die Aufhebung von je einem Duschenraum sowie die Verkleinerung von je einem Badezimmer in Erd- und Obergeschoss erzeugte genügend Raum zum Einbau einer zentralen Treppenanlage sowie für den Zugang zum Personen-Aufzug. Die Nutzungs-bedingte neue Disposition mit einer zentralen Treppenanlage und aussenliegendem Personen-Aufzug war architektonisch nicht unproblematisch: die Fenster-Geometrie musste geändert werden und der Aufzug-Turm griff in den Hof-Raum markant ein. Die Änderung der bestehenden vertikalen
Fenster-Elemente mit Intergration der neuen Bäder-Fenster in die bestehenden horizontalen Fensterbänder wurde von der Denkmalpflege als gut, sinnvoll und Bauhaus-typisch erachtet. Als Aufzugschacht-Material wurde Beton bevorzugt; eine fein profilierte und sandgestrahlte Betonoberfläche findet den Bezug zu den vorhandenen Kunststein-Elementen. Als neue, zentrale Treppe ist eine Rundtreppen-Form gewählt. Sie erfüllt diverse Ansprüche: sie verleiht der neuen zentralen Vertikalerschliessung eine architektonische Auszeichnung durch die Form und setzt sich gegenüber den bestehenden muralen Elementen architektonischen ab. sowohl durch die Form wie auch mit andersartiger Materialisierung (Metall).
Thema «Badezimmer»: Die Aufhebung des ursprünglichen – mit dem Umbau von 1997 dezentralen gewordenen Treppenhauses schuf zusätzlichen wertvollen Raum. Mit Entfallen der Fläche dieser Treppenanlage kann in Erd- und Obergeschoss dem Mangel der fehlenden Badezimmer begegnet werden. Den beiden benachteiligten Wohngruppen konnten so die fehlenden Badezimmer an funktionell richtiger Stelle eingebaut werden. Gleichzeitig wurden sämtliche Badezimmer identisch und neu gestaltet: Die Vorgabe von Wohlfühl-Bädern wurde erreicht mit einer subtilen Farbgestaltung, ergänzt durch ein präzises und anpassbares Lichtkonzept. Es sind gleichwertige und wohnliche Badezimmer entstanden. Sie bieten den Rahmen für individuelle Dekorationen; Innenarchitekur und Dekoration setzen die betrieblich notwendigen Hilfsmittel in ein angemessenes Verhältnis.
Stiftung Wohnheim Ungarbühl, Geschäftsführer/Präsident Baukomm.
Hr. René Hotz, 8200 Schaffhausen
052 630 66 00
Hr. Beni Meister, 8200 Schaffhausen
052 630 66 01